Ungefähr 1 % aller Kinder und Jugendlichen in Deutschland befinden sich in Pflegeverhältnissen. Das bedeutet, dass über 120.000 Minderjährige nicht bei ihren eigentlichen Eltern sondern in Einrichtungen oder in Pflegefamilien aufwachsen.
Die Autorin Nelli Suckau hat bereits mehrfach mit ihrem Mann Pflegekinder aus schwierigen Verhältnissen für eine befristete Zeit aufgenommen. Zusammen mit Natalie Schmidt entstand die Idee zu dem vorliegenden Buch, in dem es um ein Vogelbaby in einem fremden Nest geht. Kinder ab 3 Jahren erfahren hier auf eine kindgerechte Weise, wie es dazu kommt, dass ein Kind nicht mehr bei den ursprünglichen Eltern sein kann, und von Pflegeeltern aufgenommen wird.
„Das fremde Vogelbaby“ hat ein mittelgroßes Bilderbuchformat (21 x 21 cm), in dem die liebevoll und natürlich gestalteten Illustrationen von Swetlana Machleit gut zur Geltung kommen. Das Buch ist 22 feste Seiten dick und verfügt über ein Hardcover.
Seit wenigen Jahren ist der Klimawandel in der öffentlichen Wahrnehmung massiv in den Vordergrund gerückt. Drei wärmere und trockenere Sommer in Deutschland haben Landwirten besonders in Nord- und Ostdeutschland die langfristige Planungssicherheit genommen und fordern zu einem grundlegenden Umdenken auf. Fichtenwälder sind durch die Trockenheit geschädigt und sind dem Befall durch Borkenkäfer ausgesetzt. Wer sich mit Nachbarn und Kollegen unterhält, spürt die Angst vieler Menschen vor dem Klimawandel. Die Grünen verdanken der aktuellen Debatte ihren zumindest zeitweisen furiosen Zuwachs.
Michael Kotsch greift dieses – neben Covid-19 – aktuell beherrschende Thema auf und beginnt mit der geschichtlichen Darstellung der Klima-Debatte. Er stellt die möglichen Schäden der Klimaerwärmung den Chancen der Klimaveränderung gegenüber und bemängelt, dass diese in der Debatte kaum vorkommen. Die Wüste Sahara zum Beispiel geht aufgrund des Klimawandels seit den 80er Jahren beständig zurück. In Russland und Kanada entstehen neue junge Wälder und landwirtschaflich nutzbares Gebiet, wo es vorher aufgrund lang anhaltenden Frostes nur offene Tundra gab.
Viele „Aktivisten“ und „Klimaschützer“ fordern einen sofortigen Ausstieg aus der fossilen Verbrennung und blenden aus, dass es bis heute an der notwendigen Technologie fehlt um z. B. Kunststoff ohne Öl herzustellen oder Energie für die Nacht zu speichern. Manche der ökologischen Maßnahmen aus der Vergangenheit haben sich im Nachhinein als kontraproduktiv erwiesen.
Kotsch schreibt über viele Seiten eher als neutraler Beobachter bevor er auf Seite 71 Stellung bezieht und den Menschen als Verantwortlichen für den Klimawandel benennt: In einem großen Kreislauf wird CO 2 abgegeben und wieder aufgenommen. Dieser Kreislauf wird durch zusätzlich emittiertes CO 2 aus dem Gleichgewicht gebracht, was mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer globalen Erhöhung der Temperatur führt.
Dieser Ansicht kann entgegengebracht werden, dass es auch schon vor der industriellen Zeit Warmperioden gab, also ohne den menschlichen Einfluss Klimaerwärmungen vorhanden waren. Auch ist es fraglich, ob ein so geringer Anteil des Menschen am CO2-Ausstoß tatsächlich ausreicht, um das Klima entscheidend zu verändern.
Der Autor lehnt „Aktionismus“ und nationale Alleingänge ab und zieht eine realitätsnahe und „längerfristige Umstellung der Weltwirtschaft“ vor.
Gleichzeitig können Maßnahmen getroffen werden, mit denen Deutschland sich bestmöglich auf die prognostizierten Folgen der relativ sicheren Klimaerwärmung einstellen kann. S. 80
Abgesehen von viel diskutierten Maßnahmen zur baldigen Senkung der CO 2 -Emmissionen sollte intensiv an einer effektiven Vorbereitung auf die erwarteten Folgen des Klimawandels gearbeitet werden. S. 81
Im letzten Teil des Buches wird der Christ in den Zusammenhang der Schöpfung gestellt. Gott hat den ersten Menschen den Auftrag gegeben, den Garten Eden zu „bebauen und bewahren“. Christen sollten weder für die Zerstörung der Schöpfung Gottes bekannt sein, noch sich auf gerade aktuelle Forderungen der Ökobewegung fixieren,
Ein hilfreiches Buch in der Auseinandersetzung mit einem aktuellen Thema. Viele Fußnoten und abgedruckte Bibeltexte zur Schöpfung erleichtern die Beschäftigung.
25 Jahre nach seinem Tod ist der in England geborene und aufgewachsene Naturwissenschaftler Arthur E. Wilder-Smith in Deutschland in Vergessenheit geraten. In der Nachkriegszeit hatte sich auch unter Christen ein theistischer Evolutionsglaube durchgesetzt. Wilder-Smith gehörte zu den ersten, der auf wissenschaftlicher Basis der biblisch-kreationistischen Perspektive eine Stimme gab. Über Jahrzehnte hielt er Vorträge in Kirchen und Universitäten und liebte es, besonders Studenten mit der biblischen Alternative zur Evolutionstheorie zu konfrontieren.
A. E. Wilder-Smith war bereits über 30 Jahre alt und hatte – seiner Mutter gemäß – das „kritische Alter“ für eine Eheschließung bereits überschritten. Bei einer Vortragsreise lernte er Beate kennen, die aus einem lutherischen Elternhaus kam. Für ihn mit dem Hintergrund der Offenen Brüder war es klar, dass für eine Heirat eine echte biblische Bekehrung und nicht eine Kirchenmitgliedschaft entscheidende Voraussetzung war. Viele grundlegend unterschiedliche Verständnisse von Taufe und Abendmahl tauchten auf. „Wir hatten diese und viele andere Probleme prinzipiell zu lösen, ehe wir es wagten, das Schiff der Ehe vom Stapel zu lassen. Denn wir trachteten nach echter Erkenntnisgemeinschaft.“ Das Paar nahm sich vor, bei Unterschieden in Lehre und Praxis gemeinsam nach einer gemeinsamen Erkenntnis zu suchen. Sie nahmen sich die Bibel und eine gute Konkordanz zur Hilfe und betrachteten sorgfältig alle das Thema betreffenden Bibelstellen, bis sie zu einer einmütigen Entscheidung gekommen waren.
Viele Jahre verbrachte das Paar in der Türkei und machte eindrückliche Erfahrungen mit Muslimen. Sie weisen darauf hin, dass Muslime aufgrund ihrer Religion in vielen Bereichen des Lebens eine völlig andere Sichtweise einnehmen als die christlich geprägten Europäer, was zu großen Missverständnissen führt. Arme Bettler in etwa werden nicht bemitleidet, „sie sind ja die von Allah selbst Verfluchten“. Wer Muslime mit dem Evangelium erreichen will, braucht einen sehr langen Atem und benötigt Weisheit, um „unnötig provokative Ausdrücke“ zu vermeiden. Auch ist Muslimen ein Heilmittel für die Sünde oder Unrecht unbekannt. „Ihr großes Anliegen im Gebet zu Allah besteht darin, Allah dazu zu bringen, die Sünde zu übersehen. … Entschuldigung und Buße im christlichen Sinn ist nicht die Methode, mit Sünde und Schuld fertig zu werden.“ S. 364
Diese gemeinsame Biografie vom Ehepaar Wilder-Smith ist eine Ermutigung für christliche Wissenschaftler, der Bibel auch in Fragen der Schöpfungsgeschichte vollständig zu vertrauen.
Der Kranich – ein Ausdauer-Flieger
Wenn die Kraniche im Frühling aus dem Süden zurückkehren oder im Herbst den umgekehrten Weg nehmen, sind sie oft laut rufend in großer Höhe am Himmel zu sehen und zu hören. Woher wissen sie bloß, wann sie den Norden verlassen müssen? Wie finden sie ihre Winterquartiere? Bis heute sind viele Rätsel um den Zug der Vögel noch ungelöst.
Der in Europa vorkommende Graukranich ist der größte Vogel Europas. Er hat den lateinischen Namen Grus grus. Wenn er auf seinen langen Beinen steht, ist er 1,20 bis 1,30 Meter groß und hat eine Flügelspannweite von über 2 Metern!
Kraniche sind ausdauernde Flieger. Sie können bis zu 2000 Kilometer nonstop zurücklegen. Meistens fliegen sie aber kürzere Tagesetappen von 10 bis 100 km. Im Flug sind sie 45 bis 65 Stundenkilometer schnell. Auf ihren Zügen fliegen viele Kraniche gemeinsam in Form eines »V« oder einer »7«. Die an der Spitze fliegenden Vögel wechseln sich dabei ab.
Kraniche sind Allesfresser: Sie fressen kleine Säugetiere, Reptilien, kleine Fische, Frösche, Schnecken, Würmer, Insekten, Larven, Mais- und Getreidekörner, Sonnenblumenkerne, Erbsen, Bohnen, Beeren, Eicheln und vieles andere mehr.
In der Regel bleibt ein Kranichpaar lebenslang zusammen. Das Kranich-Weibchen legt Mitte März oder Anfang April zwei Eier im Abstand von ein bis drei Tagen. Beide Partner brüten dann 30 bis 31 Tage. Die Kranich-Babys folgen ihren Eltern bereits im Alter von 24 Stunden zur Nahrungssuche. In ihren ersten Lebenswochen werden sie mit Insekten, Larven, Würmern und Schnecken gefüttert, bis sie selbstständig nach Futter suchen. Schon nach etwa zehn Wochen können die Jungen fliegen!
Weil Kraniche ihre Nester auf dem Boden bauen, brauchen sie flache, offene Gewässer mit einem Wasserstand von mindestens 30 Zentimeter. An einer geschützten und von Wasser umgebenen Stelle bauen sie ihre Nester, damit sie vor Fressfeinden wie Füchsen gut geschützt sind. In der warmen Jahreszeit leben sie vor allem in Skandinavien, im Baltikum und im nördlichen Russland. Neuerdings sind die Kraniche auch wieder vermehrt in Nord- und Ostdeutschland anzutreffen. Im Herbst, wenn es kälter wird, ziehen sie zum Überwintern nach Süden und bleiben bis zum Frühling dort.
Kraniche sind oft schon zu hören, bevor sie am Himmel zu sehen sind. Ihr Rufen dringt über eine Entfernung von bis zu 2 Kilometern oder mehr. Das liegt daran, dass ihre Luftröhre bis 1,30 Meter lang ist und das Brustbein als Doppelschlinge durchzieht. Gott hat die Kraniche dazu befähigt, viele verschiedene Laute von sich zu geben, mit denen sie sich verständigen. Es gibt Duett-Rufe, bei denen Männchen und Weibchen abwechselnd rufen. Bei Gefahr lassen die Kraniche einen Warnruf ertönen. Bei Paaren beginnt das Männchen mit einem Warnruf in tieferer Tonlage und das Weibchen fällt mit einem höheren Ruf ein, so dass dieser Doppelruf besonders weit zu hören ist.
Gott zeigt uns an diesen beeindruckenden Zugvögeln, was für ein großer und weiser Schöpfer er ist.
Gunther Werner
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